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Schule - ein kontroverses Thema

„School ruined my life“ (Schule hat mein Leben ruiniert) . Das stand heute früh auf dem T-Shirt eines jungen Mannes, als wir auf dem staubigen Platz vor unserem Haus auf den anderen Freiwilligen warteten. „Also mein Leben hat sie nicht ruiniert“, meinte ich zu Anna, meiner Mitfreiwilligen. Sie fügte hinzu, er sei vielleicht nie in der Schule gewesen und hier wüssten eh die wenigsten, was die englischen Sprüche auf ihren Klamotten bedeuten. Wie hoch die Einschulungsquote liegt und ob es in Madagaskar eine Schulpflicht gibt, darüber streiten sich Berichte. Ich habe bis jetzt jedenfalls genau eine staatliche Schule gesehen. Rund ein Drittel der Madagassischen Schüler besuchen stattdessen eine Privatschule, die entweder von reichen Investoren mit großem Herzen oder von Missionaren gegründet wurden. So auch die Schule, in der ich meinen Freiwilligendienst mache. Wie für eine Privatschule üblich müssen Schulgebühren gezahlt werden. Diese haben aber eher symbolischen Cha

Willkommen in Madagaskar!

Schon vom Flugzeug aus kann man die Lehmstraßen sehen, die kleine Ansammlungen von Häusern miteinander verbinden. Die von Palmen gesäumte, brüchige Landebahn ist der erste direkte Berührungspunkt, den der internationale Besucher mit Madagaskar hat. Je eine Start- und Landebahn reicht völlig aus, um den Flugverkehr abzuwickeln. Mein Flieger zum Beispiel hatte einen Zwischenstopp in Mauritius. Mit der Auswirkung, dass von den ca. 400 Passagieren auf der letzten Etappe nach Antananarivo nur noch 20 übrig waren. Anscheinend ist Mauritius ein beliebteres Flitterwochenziel als die Hauptstadt von Madagaskar. Immerhin gibt es in Mauritius Strand, was man hier im Hochland vergebens sucht. Das heißt aber nicht, dass das Gebiet rund um Tana (Kosename für Antananarivo) nicht auch seinen Charme hat. Auf der Fahrt vom Flughafen zur Unterkunft fährt man an unzähligen kleinen Läden und Marktständen am Straßenrand vorbei. Hier kann man günstige Lebensmittel und andere nützliche Dinge für den Haushalt

Packen - packend erzählt

Vor fünf Monaten habe ich meinen Flug gebucht. Ich darf zwei große Koffer mitnehmen. Das reicht locker, dachte ich mir in meinem jugendlichen Leichtsinn. Damals rechnete ich noch nicht mit den unzähligen Ergänzungen, die ich im Laufe dieser Monate zu meiner Packliste hinzufügen würde.  Von meiner Familie und Freuden, die selber über einen längeren Zeitraum im Ausland gewesen waren, bekam ich allerhand Ratschläge. Diese Salbe, zehn Moskitonetze und 460 Zahnbürsten sind unbedingt notwendig – aber lass noch Platz für Andenken aus Madagaskar. Ich war verwirrt. Die Madagassen werden sich doch auch irgendwie die Zähne reinigen. Und warum sollte es dort nicht auch Kerzen und Taschentücher geben? Also traf ich eine mutige Entscheidung. Ich nehme nur einen Koffer mit, sagte ich mir. Und so begann das Drama, das mich in dieser Woche wie ein Schlag treffen sollte. Am Montag stand ich also in meinem Zimmer, die dreiseitige Packliste in der Hand, der große Koffer auf dem Boden. Mein Blick

Gesundheit*

Oder wie man auf Madagaskar hoffentlich nicht krank wird. Was schon auf jeder Packliste für eine Klassenfahrt stand, spielt auch bei so einem Auslandsaufenthalt eine entscheidende Rolle: Medikamente. Eine Reihe vorsorgende Arztbesuche und anderweitige Vorkehrungen sind zusätzlich nötig.   Das erste, was mir in den Kopf kam, waren die Impfungen. Schließlich liegt Madagaskar in den Tropen, wo es doch andere Krankheiten als in Deutschland gibt. Dafür ist die Impfliste vom Robert-Koch-Institut meiner Meinung nach noch ziemlich überschaubar. Nur die Impfung gegen Tollwut ist etwas aufwendiger, da man für einen vollständigen Schutz drei Dosen braucht. Allerdings können die Impfungen in der Regel vom Hausarzt durchgeführt werden. Eine Impfung kann allerdings nur ein wahrer Tropenmediziner durchführen, nämlich Gelbfieber. In Madagaskar gibt es das nicht. Damit das allerdings auch so bleibt, wird bei Einreise aus dem afrikanischen Festland ein Impfnachweis gefordert. Ich per

Vorbereitungsseminare

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Ein Teil des Freiwilligendienstes, der erstmal nicht so spannend klingt.  Das kommt mit Sicherheit von dem Pflichtcharakter, der den Seminaren anhaftet. Im Programm „Internationaler Jugendfreiwilligendienst“ ist eine bestimmte Anzahl von Seminartagen vorgeschrieben. So soll die bestmögliche Vorbereitung aufs Ausland gewährleistet werden. Dabei geht es nicht nur um Organisatorisches, sondern auch um mentale Aspekte, zum Beispiel wie man mit der neuen Kultur umgeht. Mein erstes Seminar fand im Mai statt und wurde von meiner Entsendeorganisation APCM e.V. veranstaltet. Das Wochenende war gut mit Seminaren über Visum, Geld und Motivation bestückt. Inmitten der teils interaktiven Vorträge gab es genug Zeit, allerhand Leute kennenzulernen. Zum Beispiel meine Ansprechpartner von APCM e.V., die mir bisher nur per E-Mail bekannt waren. Darunter war auch meine Pädagogin, die während des Madagaskar-Aufenthaltes regelmäßig mit mir Rücksprache halten und mich in allen Fragen beraten wird.

Madagaskar Was?

Es ist sind noch knapp vier Monate hin, bis ich meinen Freiwilligendienst in Madagaskar starte. Höchste Zeit also, sich etwas näher mit dem Land zu beschäftigen.  Als ich nämlich dieses Ziel auswählte, kannte ich das Land nur aus dem gleichnamigen Film. Wer mit der modernen Film-Kultur nicht vertraut ist: In dem Animationsfilm geht es um Zootiere aus New York, die in die freie Wildbahn umgesiedelt werden sollen. Aus Versehen landen sie in Madagaskar und kämpfen dort gegen Fossas und helfen den Lemuren. Neben diesem Film habe ich nach meiner Entscheidung auch von einem Lied in Verbindung mit Madagaskar gehört: „Wir lagen vor Madagaskar und hatten die Pest an Bord“. Ein Lied in voller Seemannsmanier, das man nicht unbedingt gehört haben muss. Seemänner übrigens deshalb, da Madagaskar eine Insel ist, sogar die viertgrößte der Welt. Das Land liegt an der Ostküste Afrikas im Indischen Ozean. Madagaskar ist also von einzigartigen Tieren und der Pest geprägt. Was gibt es besseres? Viele Tie